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Europäische Banken stehen an einem Wendepunkt: Während über 70 Prozent bereits strategische Initiativen im Bereich digitaler Vermögenswerte gestartet haben, bleibt die wirtschaftliche Umsetzung eine Herausforderung. Der aktuelle Pressespiegel beleuchtet, wie Institute mit Tokenisierung, Staking und innovativen Partnerschaften auf Margendruck und regulatorische Hürden reagieren – und welche Chancen sich für Pioniere und Privatanleger eröffnen.
Blockchain-Technologie: Zwischen strategischer Relevanz und wirtschaftlichen Herausforderungen für Banken
Laut einer aktuellen Studie von zeb, die im IT Finanzmagazin vorgestellt wurde, haben über 70 Prozent der befragten Finanzinstitute im europäischen Raum bereits strategische Initiativen im Bereich digitaler Vermögenswerte gestartet. Während spezialisierte FinTechs als Vorreiter große Teile der Wertschöpfungskette abdecken, investieren auch einzelne Großbanken gezielt in eigene DLT-Infrastrukturen, meist mit Fokus auf die Tokenisierung klassischer Finanzinstrumente.
Die Mehrheit der Institute, insbesondere Privat- und Regionalbanken, konzentriert sich derzeit auf Basisleistungen wie Verwahrung und Kryptohandel, häufig in Partnerschaft mit spezialisierten FinTechs über White-Label-Lösungen oder Empfehlungsprogramme. Die operative und wirtschaftliche Umsetzung bleibt jedoch herausfordernd, da substanzielle Ressourcen für Infrastruktur, Personal und regulatorische Anforderungen wie Lizenzierung, KYC/AML-Prozesse und IT-Sicherheitsstandards notwendig sind. In vielen Fällen entsteht ein Parallelbetrieb zur bestehenden Systemlandschaft, was den Integrations- und Steuerungsaufwand erhöht.
Die Ertragsmöglichkeiten sind bislang begrenzt, insbesondere bei Basisdienstleistungen wie Verwahrung oder Handel. Der intensive Wettbewerb durch FinTechs mit schlanken Betriebsmodellen und aggressiven Low- oder No-Fee-Strategien führt zu erheblichem Margendruck. Die Skalierung von Digital-Asset-Angeboten ist durch geringe Anfangsvolumina und fragmentierte, oft nicht interoperable Infrastrukturen eingeschränkt.
Wirtschaftlich tragfähige Modelle entstehen laut zeb meist erst mit wachsender Nutzung, liquiden Sekundärmärkten und einem interoperablen Multichain-Ökosystem. Die Tokenisierung realer Vermögenswerte, wie Fondsanteile oder Private Equity, eröffnet zusätzliche Ertragsquellen durch Origination Fees, Listing-Gebühren, Custody Fees und Transaktionsentgelte. Sekundärmärkte wie 21X ermöglichen zudem den Zugang zu bislang illiquiden Anlageklassen.
- Staking-Services bieten Banken laufende Gebühren und stärken die Kundenbindung.
- Crypto Lending und Collateral Management eröffnen zins- und gebührenbasierte Einnahmequellen.
- Market Making und Liquidity Providing ermöglichen transaktionsbasierte Erlöse.
Die Integration von Mehrwertservices hängt von der strategischen Ausrichtung des Instituts ab. Entscheidend ist eine ganzheitliche Digital-Asset-Strategie, die in der Gesamtbankstrategie verankert ist. Wer frühzeitig investiert und regulatorische Anforderungen proaktiv adressiert, kann sich entscheidende Wettbewerbsvorteile sichern.
Wichtige Erkenntnisse |
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Über 70 % der Institute mit Digital-Asset-Initiativen |
Herausforderungen: Hohe Kosten, regulatorische Hürden, begrenzte Ertragsmöglichkeiten |
Chancen: Tokenisierung, Staking, Lending, Market Making |
Quelle: IT Finanzmagazin
Blockchain und KI verändern den Arbeitsmarkt im Marketing
Wie springerprofessional.de berichtet, sorgt die Kombination aus Blockchain und Künstlicher Intelligenz (KI) für einen tiefgreifenden Wandel auf dem globalen Arbeitsmarkt, insbesondere im Marketing. Web3-Projekte wie Gitcoin oder der Ethereum Attestation Service fördern die dezentrale Gig-Arbeit, bei der kurzfristige und flexible Arbeitsaufträge über digitale Plattformen zum neuen Standard werden. Digitale Nachweise und Blockchain-Zertifikate ersetzen zunehmend klassische Lebensläufe, da sie fälschungssicher sind.
Laut einem Report des World Economic Forums planen 40 Prozent der Arbeitgeber, ihre Belegschaft zu verkleinern, sobald Aufgaben durch KI übernommen werden können. Die Autoren von Ainvest gehen davon aus, dass bis zu 95 Prozent der Marketingrollen von der Jobwende betroffen sein könnten. Dennoch bleiben Marketingfachkräfte, die sich auf Beziehungsaufbau, analytische Erkenntnisse und kreative Aufgaben konzentrieren, weiterhin relevant.
In der Finanzbranche ermöglichen Kryptowährungen Peer-to-Peer-Transaktionen ohne zentrale Instanz. Einer Studie der Cofinpro AG und des IT Finanzmagazins zufolge sehen 68 Prozent der befragten Finanzexperten Chancen für Finanzdienstleister durch Blockchain-Technologie. Drei Viertel der Experten, die Blockchain als relevant einstufen, hoffen auf Effizienzsteigerungen, zwei Drittel auf eine Erweiterung des Produktangebots und eine positivere Außenwahrnehmung.
Trotzdem bleibt die große Revolution bislang aus. Die Kryptobörse Bitget stellt fest, dass der Blockchain bisher nur ein überschaubarer Einfluss auf neue Jobprofile zugeschrieben werden kann. Sollte die Blockchain jedoch eine ähnliche Marktdurchdringung wie KI erreichen, könnte dies zu einem exponentiellen Anstieg der Arbeitsplatzschaffung führen, möglicherweise über die derzeitigen Prognosen von 500.000 neuen Stellen bis 2028 hinaus. Eine Studie der Job-Plattform Zety zeigte, dass 25 Prozent der 1.150 Befragten bereits einmal ihren Job an eine KI verloren haben.
Arbeitsmarkt & Blockchain |
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Bis zu 95 % der Marketingrollen betroffen |
40 % der Arbeitgeber planen Stellenabbau durch KI |
68 % der Finanzexperten sehen Chancen durch Blockchain |
Prognose: 500.000 neue Blockchain-Jobs bis 2028 möglich |
Quelle: springerprofessional.de
Aktivistischer Investor fordert Blockchain-Abspaltung bei Beyond Inc.
Wie Investing.com Deutsch berichtet, legte die Aktie von Beyond Inc (NYSE:BYON) um 7,2 % zu, nachdem der aktivistische Investor Shay Capital in einem offenen Brief das Unternehmen aufforderte, den Wert seiner Blockchain-Beteiligungen zu heben. Shay Capital äußerte Bedenken über die mangelnden Fortschritte bei der Monetarisierung des Medici-Ventures-Portfolios, insbesondere der Beteiligungen an tZero und GrainChain.
Der Investor schlug vor, für die GrainChain-Beteiligung eine Zweckgesellschaft (SPV) zu gründen, deren Anteile als Dividende an die Aktionäre ausgegeben und unter dem Tickersymbol "BYONS" an der NYSE gehandelt werden sollen. Zusätzlich empfahl Shay Capital die Ausschüttung eines Wertrechts (CVR), das an die Monetarisierung des Medici-Ventures-Portfolios gekoppelt ist und unter dem Tickersymbol "BYONR" gehandelt werden soll. Die Aktionäre von Beyond haben in den letzten zehn Jahren über 400 Millionen US-Dollar in diese Blockchain-Unternehmungen investiert.
Shay Capital regte an, dass ein erfolgreicher Börsengang von tZero oder eine SPAC-Fusion signifikantes Kapital zur Finanzierung der Wachstumsstrategie von Beyond bereitstellen könnte, ohne eine verwässernde Finanzierung. Der Vorstand von Beyond wurde aufgefordert, innerhalb von 10 Werktagen eine detaillierte Antwort zu den Vorschlägen zu liefern.
Wichtige Fakten |
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Aktienkursanstieg: +7,2 % |
Investitionen in Blockchain: über 400 Mio. USD |
Vorgeschlagene Ticker: BYONS (SPV), BYONR (CVR) |
Frist für Antwort: 10 Werktage |
Quelle: Investing.com Deutsch
Raiffeisen investiert in Bitpandas neuen Vision Token
Wie Heute berichtet, investiert die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien (RLB NÖ-Wien) in den neuen Vision Token (VSN) von Bitpanda, Europas größter Krypto-Plattform mit Sitz in Wien. Ziel der Partnerschaft ist es, traditionelle Finanzprodukte und reale Vermögenswerte in eine tokenisierte Zukunft zu überführen. Laut Michael Höllerer, Generaldirektor der RLB NÖ-Wien, ist die Investition Ausdruck eines klaren Innovationskurses, da Tokenisierung künftig ein zentrales Werkzeug des Finanzmarkts sein werde.
Der Vision Token, herausgegeben von der Vision Web3 Stiftung, ersetzt die bisherigen Plattform-Token Best und Pan. Er ist tief in das Bitpanda-Ökosystem eingebettet und soll sämtliche Aktivitäten innerhalb der Plattform vernetzen – vom Trading über Wallets bis hin zu tokenisierten Assets. Nutzer profitieren von günstigeren Transaktionen, Staking mit jährlichen Renditen von bis zu zehn Prozent und exklusivem Zugang zu neuen Token-Projekten. Zusätzlich bietet der Token Governance-Funktionen, sodass Nutzer bei wichtigen Entscheidungen zur Plattform-Entwicklung mitbestimmen können. Die "Vision Chain" ist eine Ethereum-kompatible Layer-2-Lösung, die speziell für die regulatorischen Anforderungen des europäischen Finanzmarkts entwickelt wurde.
Vision Token (VSN) – Eckdaten |
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Start: 16. Juli |
Staking-Rendite: bis zu 10 % jährlich |
Governance-Funktionen für Nutzer |
Ethereum-kompatible Layer-2-Lösung |
Quelle: Heute
Tokenisierung im Aufschwung: Chancen und Risiken für Privatinvestoren
Laut The Coin Republic sind digitale Finanzwerte an einem Punkt angelangt, an dem sie von der traditionellen Finanzwelt anerkannt werden und für eine breite Schicht der Bevölkerung zugänglich sind. Token, die auf der Blockchain basieren, können mit echten Vermögenswerten wie Immobilien, Firmenanteilen oder Filmrechten verknüpft werden. Die Blockchain ermöglicht fälschungssichere Besitzrechte und einen weltweiten, schnellen und kostengünstigen Handel.
Die Tokenisierung kann eine Revolution bei den Besitzrechten auslösen und Märkte demokratisieren. Geringe Handelsgebühren bieten auch Privatanlegern Zugang zu Märkten, die bisher nur großen Unternehmen offenstanden. Allerdings gibt es noch viele rechtliche Grauzonen. So wurden beispielsweise Anteile von OpenAI per Token ohne Zustimmung des Unternehmens angeboten, was sie rechtlich wertlos machte. Auch das estnische Unternehmen Fintelum startete 2020 eine Tokenisierungskampagne für eine Fischerei-Investition, deren Anteile sich später als wertlos herausstellten.
Trotz fehlender Regulierung investieren Branchenriesen wie Kraken, Coinbase und Robinhood bereits in die Technologie. McKinsey schätzt den Markt für tokenisierte Vermögenswerte bis 2030 auf über 2 Billionen USD. Die Tokenisierung von nicht börsennotierten Aktien könnte Startups Zugang zu Kapital verschaffen und Privatanlegern Investments ermöglichen, die bisher institutionellen Akteuren vorbehalten waren.
Plattformen wie CoinFutures ermöglichen Privatinvestoren den Zugang zu Krypto-Futures mit bis zu 1.000-facher Hebelwirkung, ohne Registrierung oder Wallet-Setup. Die Plattform bietet sofortige Ein- und Auszahlungen, Live-Trading und Strategien wie Stop-Loss und Auto Cash out.
- Tokenisierung demokratisiert den Zugang zu Investments
- Marktvolumen für tokenisierte Vermögenswerte: über 2 Billionen USD bis 2030 (McKinsey)
- Risiken: Fehlende Regulierung, rechtliche Unsicherheiten, Missbrauchspotenzial
- Chancen: Zugang zu neuen Märkten, finanzielle Gleichberechtigung, innovative Investmentmöglichkeiten
Ob die Tokenisierung ein Trend oder der neue Standard wird, hängt maßgeblich von der Schaffung eines rechtlichen Rahmens ab. Bis dahin können Privatinvestoren bereits von Plattformen wie CoinFutures profitieren.
Tokenisierung – Highlights |
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Marktvolumen bis 2030: >2 Billionen USD |
Bis zu 1.000-fache Hebelwirkung bei CoinFutures |
Risiko: Fehlende Regulierung |
Chancen: Demokratisierung, neue Investmentmöglichkeiten |
Quelle: The Coin Republic
Einschätzung der Redaktion
Die strategische Ausrichtung auf Blockchain-Technologie und digitale Vermögenswerte markiert einen Wendepunkt für Banken, der weit über kurzfristige Trends hinausgeht. Die aktuellen Herausforderungen – insbesondere hohe Kosten, regulatorische Komplexität und begrenzte Margen bei Basisdienstleistungen – sind zwar erheblich, doch sie zwingen Institute zu einer klaren Positionierung und Innovationsbereitschaft. Wer sich frühzeitig mit einer ganzheitlichen Digital-Asset-Strategie und proaktiver Regulierung auseinandersetzt, kann sich nachhaltige Wettbewerbsvorteile sichern und neue Ertragsquellen erschließen. Die Tokenisierung klassischer Finanzinstrumente, Staking-Services und Lending-Modelle bieten dabei das Potenzial, das Geschäftsmodell von Banken grundlegend zu transformieren. Entscheidend wird sein, ob es gelingt, fragmentierte Infrastrukturen zu überwinden und ein interoperables Ökosystem zu schaffen, das Skalierung und Marktdurchdringung ermöglicht. Die nächsten Jahre werden zeigen, welche Institute den Wandel aktiv gestalten und wer im intensiven Wettbewerb zurückfällt.
Wesentliche Bewertungspunkte |
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Frühe Investitionen und regulatorische Weitsicht als Erfolgsfaktoren |
Tokenisierung und Mehrwertservices als Schlüssel zur Margensteigerung |
Skalierung und Interoperabilität bleiben zentrale Herausforderungen |
Quellen:
- Blockchain? Ja. Profit? Nein. Warum sich Digital Assets für Banken (noch) nicht rechnen
- Wie Blockchain und KI den Arbeitsmarkt im Marketing fluten
- Aktivistischer Investor fordert Blockchain-Abspaltung bei Beyond – Aktie legt zu
- XRP-Ledger im Zentrum von VERTs Strategie für eine tokenisierte Privatkredit-Pipeline von 500 Mio.
- Bank goes Blockchain – Raiffeisen investiert in Bitpandas neuen Vision Token
- Tokenisierung im Aufschwung: Wie Krypto-Giganten reale Vermögenswerte digitalisieren – und wie auch Privatinvestoren profitieren können
- Zety-Studie zu KI-Kompetenzen