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Das Crypto Valley in der Schweiz und Liechtenstein erlebt einen neuen Wachstumsschub: Die Zahl der Blockchain-Unternehmen steigt, innovative Hotspots entstehen jenseits von Zug und die Geschäftsfelder werden immer vielfältiger. Gleichzeitig steht Ethereum als zweitgrößte Kryptowährung vor entscheidenden Weichenstellungen im aktuellen Marktzyklus – mit spannenden Entwicklungen, die das Kräfteverhältnis im Krypto-Ökosystem neu ordnen könnten.
Crypto Valley auf Wachstumskurs: Neue Zahlen und regionale Entwicklungen
Das Crypto Valley in der Schweiz und Liechtenstein verzeichnet ein anhaltendes Wachstum. Laut einem Bericht der Beteiligungsgesellschaft CV VC ist die Zahl der Blockchain-Firmen seit 2023 um 14 Prozent auf insgesamt 1.749 Unternehmen gestiegen. Dieses Wachstum beschränkt sich nicht mehr nur auf die Region Zug, sondern verteilt sich mittlerweile auf die gesamte Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein.
Die geografische Verteilung zeigt, dass 90 Prozent der Blockchain-Unternehmen in zehn Regionen angesiedelt sind. Zug bleibt mit 719 Unternehmen das Zentrum des Crypto Valley und beherbergt 41 Prozent aller Blockchain-Firmen. Zürich folgt mit 264 Unternehmen und profitiert von seiner starken Finanz- und Tech-Industrie sowie den Hochschulen. Das Tessin mit 103 Unternehmen entwickelt sich dank der Plan-B-Initiative in Lugano zu einem Hotspot für GameFi, NFT und Metaverse. Genf und Neuenburg, jeweils mit 85 Unternehmen, sind führend in den Bereichen Sicherheit, Audit, Compliance sowie Infrastrukturprojekte. Weitere wichtige Standorte sind Luzern (72 Unternehmen, starker DeFi-Fokus), Liechtenstein (68 Unternehmen, fortschrittlicher regulatorischer Rahmen), Waadt (51 Unternehmen, Infrastruktur und Softwareentwicklung), Bern (41 Unternehmen, Beratung und Bildung) und Schwyz (39 Unternehmen, Finanzdienstleistungen).
Region | Anzahl Unternehmen | Schwerpunkt |
---|---|---|
Zug | 719 | Regulatorische Klarheit, Innovation |
Zürich | 264 | Finanz- und Tech-Industrie, Beratung |
Tessin | 103 | GameFi, NFT, Metaverse |
Genf | 85 | Sicherheit, Audit, Compliance |
Neuenburg | 85 | Infrastrukturprojekte |
Luzern | 72 | DeFi |
Liechtenstein | 68 | Regulatorischer Rahmen |
Waadt | 51 | Infrastruktur, Softwareentwicklung |
Bern | 41 | Beratung, Bildung |
Schwyz | 39 | Finanzdienstleistungen |
Die wichtigsten Geschäftsfelder der Unternehmen sind Infrastruktur (20 Prozent), Finanzdienstleistungen (18 Prozent), Beratung & Advisory (17 Prozent), Sicherheit, Audit & Compliance (8 Prozent), GameFi, NFTs & Metaverse (6 Prozent) sowie Softwareentwicklung (6 Prozent).
- Infrastruktur: 20 %
- Finanzdienstleistungen: 18 %
- Beratung & Advisory: 17 %
- Sicherheit, Audit & Compliance: 8 %
- GameFi, NFTs & Metaverse: 6 %
- Softwareentwicklung: 6 %
In den vergangenen fünf Jahren habe das Crypto Valley globale Herausforderungen überstanden, sich weiterentwickelt und diversifiziert, lässt sich Mathias Ruch, Gründer und CEO von CV VC, in der Mitteilung zur Publikation des Berichts zitieren. Und weiter: "Angesichts der zunehmenden internationalen Konkurrenz müssen wir uns weiterhin anpassen, damit das Crypto Valley auch in Zukunft Massstäbe für Resilienz und langfristige Visionen setzen kann."
Im Frühjahr 2024 investierte der Kanton Zug 40 Millionen Franken in ein Institut für Blockchain-Forschung.
Infobox: Das Crypto Valley wächst weiter und bleibt ein international bedeutender Standort für Blockchain-Innovationen. Die Region Zug ist weiterhin führend, aber auch andere Regionen und Sektoren gewinnen an Bedeutung. (Quelle: IT-Markt)
Ethereum 2025: Die Rolle der Nummer zwei im aktuellen Marktzyklus
Der Kryptomarkt folgt einem zyklischen Muster von etwa vier Jahren, das maßgeblich von globalen geld- und fiskalpolitischen Faktoren beeinflusst wird. Bitcoin gibt traditionell den Takt vor und hat auch im aktuellen Zyklus, der seit Anfang 2023 läuft, den Bullrun eröffnet. Ethereum, als Nummer zwei nach Marktkapitalisierung, ist ein wichtiger Indikator für die Entwicklung des Gesamtmarktes.
Ethereum dient als Blockchain-Infrastruktur für zahlreiche Krypto-Anwendungen, insbesondere im Bereich „decentralized finance“. In der Vergangenheit war ein Kursausbruch von Ethereum oft der Startschuss für eine Altcoin-Rally. Ein Vergleich des langfristigen Ethereum-Charts mit dem „OTHERS“-Chart, der die Marktkapitalisierungen aller Kryptowährungen außerhalb der Top 10 abbildet, zeigt eine starke Korrelation zwischen Ethereum und dem Altcoin-Sektor.
Im aktuellen Zyklus hinkt Ethereum jedoch hinterher. Während Bitcoin bereits neue Allzeithochs erreicht hat, notiert Ethereum weiterhin deutlich unter dem letzten Allzeithoch von etwa 4.800 US-Dollar aus dem Jahr 2021. Seit Anfang 2023 konnte Ethereum um etwa 110 Prozent zulegen, während Bitcoin im gleichen Zeitraum um 450 Prozent gestiegen ist. Besonders auffällig ist die Entwicklung von Solana, das seit den Tiefs von Anfang 2023 um knapp 900 Prozent gestiegen ist und damit eine Rolle als „Ethereum dieses Kryptozyklus“ einnimmt.
Asset | Kursentwicklung seit Anfang 2023 |
---|---|
Bitcoin | +450 % |
Ethereum | +110 % |
Solana | +900 % |
Der breite Altcoin-Sektor konnte von dieser Entwicklung nicht profitieren. Insbesondere Memecoins, die millionenfach auf Solana erzeugt wurden, haben viel Kapital angezogen, aber keine nachhaltige Dynamik gezeigt.
Nach einer Schwächephase seit Ende 2024 zeigt der Ethereum-Kurs nun eine Wiederbelebung. Im Mai konnte Ethereum um 45 Prozent zulegen und hat damit sowohl Bitcoin (+10 Prozent) als auch Solana (+20 Prozent) übertroffen. Ein Ausbruch über die Marke von 2.800 US-Dollar wäre ein starkes Signal für ein bullisches Momentum.
Das institutionelle Interesse an Ethereum bleibt bislang verhalten, was sich in den schwachen Zuflüssen in die ETFs zeigt. Der ETF-Markt für Ethereum ist über 90 Prozent kleiner als der von Bitcoin. Eine mögliche ETF-Zulassung mit integrierter Staking-Funktion könnte das Interesse jedoch steigern, da sie eine Beteiligung an der Zinsgenerierung von gestaketen Ether ermöglichen würde.
Das jüngst ausgerollte Pectra-Update bringt Verbesserungen, die Ethereum schneller, günstiger und benutzerfreundlicher machen sollen. Dazu gehören Verbesserungen in der Wallet-Handhabung, beim Staking und in der Skalierung mit anderen Blockchains, um die Konkurrenzfähigkeit gegenüber Solana zu erhöhen.
- Ethereum bleibt ein Grundpfeiler für einen großen Teil des Sektors.
- Ein nachhaltiger Ausbruch des Ethereum-Kurses könnte eine neue Altcoin-Saison auslösen.
- Kapitalströme verschieben sich zunehmend auf andere Blockchain-Ökosysteme wie Solana und Sui.
Infobox: Ethereum hinkt im aktuellen Zyklus hinter Bitcoin und Solana her, zeigt aber im Mai 2025 eine starke Erholung. Die weitere Entwicklung hängt von technischen Upgrades und institutionellem Interesse ab. (Quelle: Bitcoin-Kurier)
Einschätzung der Redaktion
Die anhaltende Expansion des Crypto Valley unterstreicht die Attraktivität der Schweiz und Liechtensteins als Innovationsstandorte für Blockchain-Technologien. Die zunehmende regionale Diversifizierung signalisiert eine nachhaltige Verankerung der Branche jenseits des bisherigen Zentrums Zug. Die gezielte Förderung durch öffentliche Investitionen, wie die 40 Millionen Franken für Blockchain-Forschung, stärkt die internationale Wettbewerbsfähigkeit und schafft ein Umfeld, das sowohl Start-ups als auch etablierte Unternehmen anzieht. Die klare Fokussierung auf unterschiedliche Geschäftsfelder und regionale Schwerpunkte fördert die Resilienz des Ökosystems und erhöht die Chancen, auch in einem globalen Umfeld Maßstäbe zu setzen. Die Herausforderung bleibt, die regulatorische Vorreiterrolle und Innovationskraft angesichts wachsender internationaler Konkurrenz zu behaupten.
- Starke regionale Diversifizierung und Spezialisierung
- Öffentliche Investitionen stärken Innovationskraft
- Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz als zentrale Erfolgsfaktoren
Quellen: