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Die US-Notenbank hält am Leitzins von 4,5 Prozent fest, während Bitcoin und andere Kryptowährungen kaum auf die geldpolitische Entscheidung reagieren. Parallel dazu sorgt die Ankündigung einer staatlichen Bitcoin-Reserve in den USA für Aufsehen und signalisiert einen möglichen Kurswechsel in der Krypto-Regulierung. Institutionelle Investoren setzen weiter auf Bitcoin, während neue Preisziele den Vergleich mit Tech-Giganten und Gold ermöglichen. In Deutschland rückt ein spektakulärer Bitcoin-Betrugsprozess ins Rampenlicht, und die SEC ebnet mit In-Kind-Rücknahmen für Krypto-ETFs den Weg für mehr Flexibilität am US-Markt. Ein aktueller Digital-Assets-Bericht der Trump-Regierung unterstreicht zudem die Ablehnung staatlicher CBDCs und fordert innovationsfreundliche Rahmenbedingungen für die Krypto-Branche.
Fed belässt Leitzins bei 4,5 Prozent – Auswirkungen auf Bitcoin
Die US-Zentralbank Federal Reserve hat den Leitzins bei 4,5 Prozent belassen. Diese Entscheidung wurde laut BTC Echo von Marktbeobachtern erwartet, da nahezu alle Analysten laut CME FedWatch mit einem unveränderten Zinssatz rechneten. Der Krypto-Markt reagierte entsprechend ruhig: Bitcoin notierte bei knapp 118.000 US-Dollar und zeigte damit kaum Veränderung gegenüber dem Vortag. Auch Ethereum und andere Altcoins verhielten sich ähnlich stabil.
Die vorsichtige Haltung der Fed ist unter anderem auf die gestiegene US-Inflationsrate zurückzuführen, die im Juni auf 2,7 Prozent kletterte – ein Anstieg um 0,3 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat. Fed-Chef Jerome Powell hatte bereits im Dezember betont, dass eine Zinssenkung erst bei Erreichen des 2-Prozent-Ziels in Betracht gezogen werde. Analysten erwarten nun frühestens im September eine Zinssenkung um 25 Basispunkte. BTC-ECHO-Marktexperte Stefan Lübeck weist darauf hin, dass dovishe Aussagen Powells zu Kursaufschlägen bei Wachstumstiteln und Kryptowährungen führen könnten, während eine hawkishe Haltung für Gegenwind sorgen würde. Die Volatilität am Aktien- und Kryptomarkt dürfte während der Pressekonferenz erhöht sein.
Leitzins | US-Inflation (Juni) | Bitcoin-Kurs |
---|---|---|
4,5 % | 2,7 % | ca. 118.000 USD |
Infobox: Die Fed bleibt bei ihrer abwartenden Geldpolitik. Analysten erwarten frühestens im September eine Zinssenkung. Sinkende Zinsen gelten grundsätzlich als positiv für risikobehaftete Anlageklassen wie Bitcoin.
Offiziell: Die Bitcoin-Reserve der USA kommt
Wie Der Aktionär berichtet, hat das Weiße Haus einen 168 Seiten starken Bericht zur Regulierung von Kryptowährungen veröffentlicht. Die „President's Working Group on Digital Asset Markets“ schlägt darin unter anderem die Schaffung einer strategischen Bitcoin-Reserve sowie eines staatlichen Krypto-Vorrats vor. Diese Reserve soll vom Finanzministerium verwaltet und durch eingezogene digitale Vermögenswerte, die im Rahmen von Strafverfahren beschlagnahmt wurden, kapitalisiert werden. Der Bericht betont, dass die in der Reserve gehaltenen Bitcoin im Allgemeinen nicht verkauft, sondern als Reservevermögen der Vereinigten Staaten zur Erfüllung staatlicher Ziele gehalten werden.
Darüber hinaus fordert die Arbeitsgruppe eine gesetzliche Verankerung des Rechts auf Selbstverwahrung von Kryptowährungen und eine klare Definition der Zuständigkeiten der Aufsichtsbehörden. Die CFTC soll die Spotmärkte für nicht-wertpapierbasierte digitale Vermögenswerte regulieren. Auch steuerliche Fragen werden adressiert: Die IRS soll Leitlinien zur Behandlung von nicht realisierten Gewinnen und zur steuerlichen Einordnung von „Wrapping“-Transaktionen veröffentlichen. Die SEC wird aufgefordert, „Safe Harbors“ für Krypto-Projekte zu schaffen.
- Strategische Bitcoin-Reserve wird vom Finanzministerium verwaltet
- Recht auf Selbstverwahrung soll gesetzlich verankert werden
- CFTC soll Spotmärkte regulieren
- Steuerliche Klarheit für Krypto-Anleger gefordert
Infobox: Die US-Regierung setzt mit dem Bericht ein positives Signal für die Krypto-Branche. Die Schaffung einer staatlichen Bitcoin-Reserve und regulatorische Klarheit stehen im Fokus.
Bitcoin: Preisziele für den Vergleich mit Amazon, Apple und Gold
CryptoDnes.bg berichtet, dass Bitcoin laut einer neuen Grafik des Bitcoin Magazine bestimmte Preismarken erreichen muss, um die Marktkapitalisierung führender Unternehmen und sogar von Gold zu übertreffen. Demnach würde Bitcoin Amazon bei einem Kurs von 123.000 US-Dollar pro Coin überholen. Um Apple zu übertreffen, müsste der Kurs auf 158.000 US-Dollar steigen, für Microsoft wären 191.000 US-Dollar nötig. NVIDIA würde bei 217.000 US-Dollar übertroffen. Um mit der Marktkapitalisierung von Gold gleichzuziehen, müsste Bitcoin auf 1.115.000 US-Dollar pro BTC steigen.
Unternehmen/Asset | Erforderlicher Bitcoin-Kurs |
---|---|
Amazon | 123.000 USD |
Apple | 158.000 USD |
Microsoft | 191.000 USD |
NVIDIA | 217.000 USD |
Gold | 1.115.000 USD |
Darüber hinaus meldet CryptoDnes.bg, dass das Unternehmen Strategy 21.021 Bitcoin zu einem Durchschnittspreis von 117.256 US-Dollar pro BTC erworben hat und damit den Gesamtbestand auf über 46 Milliarden US-Dollar gesteigert hat. Das japanische Unternehmen Metaplanet Inc. hat 780 weitere Bitcoin für rund 92,5 Millionen US-Dollar gekauft, bei einem Durchschnittspreis von 118.622 US-Dollar pro BTC.
Infobox: Bitcoin müsste auf 1.115.000 US-Dollar steigen, um Gold in der Marktkapitalisierung zu übertreffen. Institutionelle Investoren wie Strategy und Metaplanet erhöhen ihre Bestände weiter.
Erfurt: Prozess um möglichen Bitcoin-Betrug
Vor dem Landgericht Erfurt hat laut MDR ein Prozess um einen mutmaßlichen Bitcoin-Betrug begonnen. Angeklagt sind drei Männer und eine Frau, denen vorgeworfen wird, Anleger bei Geschäften mit der Kryptowährung Bitcoin betrogen zu haben. Es geht um einen Schaden von 127 Millionen Euro. Im Raum stehen Haftstrafen für die Angeklagten.
Der Prozess wird im MDR THÜRINGEN JOURNAL thematisiert und beleuchtet die Dimensionen des mutmaßlichen Betrugsfalls, der zu den größten in Deutschland zählt.
Infobox: In Erfurt läuft ein Prozess um einen mutmaßlichen Bitcoin-Betrug mit einem Schaden von 127 Millionen Euro. Vier Personen stehen vor Gericht.
SEC genehmigt In-Kind-Rücknahmen für Spot-Bitcoin- und Ethereum-ETFs
Die US-Börsenaufsicht SEC hat laut CVJ.CH genehmigt, dass alle Spot-Bitcoin- und Ethereum-ETFs künftig „in-kind“ ausgezahlt werden dürfen. Das bedeutet, autorisierte Marktteilnehmer können ETF-Anteile nicht mehr nur in US-Dollar, sondern auch direkt in Bitcoin oder Ether einlösen. Diese Regelung gilt für alle zugelassenen Spot-Bitcoin- und Ethereum-ETFs und wird als effizienter und kostensparender angesehen.
Marktbeobachter sehen darin eine bedeutende Entwicklung für den US-Kryptomarkt, insbesondere für institutionelle Investoren, die nun große Volumen an Krypto-Assets ohne Umwege über Fiat-Märkte bewegen können. Die Flexibilität soll Arbitrage zwischen Spot- und ETF-Märkten verbessern und Preisabweichungen minimieren. Branchenriesen wie BlackRock, Fidelity und Grayscale hatten sich für diese Regelung eingesetzt, da sie als transparenter und weniger manipulationsanfällig gilt.
- In-Kind-Rücknahmen für alle Spot-Bitcoin- und Ethereum-ETFs genehmigt
- Direkte Auszahlung in Bitcoin oder Ether möglich
- Erwartete Steigerung der Handelsvolumen und Attraktivität des US-Kryptomarkts
Infobox: Die SEC-Entscheidung gilt als Meilenstein für die Integration digitaler Vermögenswerte in traditionelle Finanzsysteme und stärkt die Wettbewerbsfähigkeit des US-Kryptomarkts.
Trump-Regierung veröffentlicht Digital-Assets-Bericht: Kurswechsel in der US-Krypto-Politik
Blocktrainer berichtet, dass die Trump-Regierung einen Digital-Assets-Bericht veröffentlicht hat, der einen politischen Kurswechsel markiert. Im Zentrum steht das Bekenntnis zur individuellen und unternehmerischen Freiheit im digitalen Raum. Besonders deutlich wird die Ablehnung staatlicher Zentralbank-Digitalwährungen (CBDCs), für die ein explizites Verbot innerhalb der USA gefordert wird. Stattdessen sollen privatwirtschaftliche, dollarbasierte Stablecoins gefördert werden.
Die fünf Hauptziele des Berichts orientieren sich an der Executive Order 14178 und umfassen den Schutz der Rechte zur freien Nutzung öffentlicher Blockchains, die Förderung von Stablecoins, technologie-neutrale Regulierung, das Verbot staatlicher CBDCs und den offenen Zugang zu Bankdienstleistungen für Krypto-Akteure. Der Bericht kritisiert die unter der Biden-Regierung praktizierte „Operation Choke Point 2.0“, die Krypto-Unternehmen vom Finanzsystem ausgeschlossen habe. Die strategische Bitcoin-Reserve wird im Bericht nur am Rande erwähnt und soll durch eingezogene digitale Vermögenswerte aus Strafverfahren kapitalisiert werden.
„Die Bitcoin in der Reserve werden im Allgemeinen nicht verkauft und als Reservevermögen der Vereinigten Staaten gehalten. Das Finanz- und das Handelsministerium werden Strategien entwickeln, mit denen zusätzliche Bitcoin für die Reserve erworben werden können – auf haushaltsneutrale Weise und ohne zusätzliche Kosten für die US-Steuerzahler.“ (Zitat aus dem Bericht)
Weitere Empfehlungen betreffen die gesetzliche Verankerung des Rechts auf Selbstverwahrung, die klare Abgrenzung zwischen SEC und CFTC sowie steuerliche Klarheit für Krypto-Anleger. Der Bericht fordert zudem, dass Banken Krypto-Unternehmen nicht mehr pauschal ausschließen dürfen, solange deren Geschäftsmodell legal ist. Symbolisch verweist der Bericht auf den Genesis Block von Bitcoin und ein Versprechen von Donald Trump, die USA zur Bitcoin-Supermacht zu machen.
- Verbot staatlicher CBDCs gefordert
- Förderung von Stablecoins und Selbstverwahrung
- Kritik an „Operation Choke Point 2.0“
- Strategische Bitcoin-Reserve nur am Rande erwähnt
- Technologie-neutrale Regulierung und steuerliche Klarheit
Infobox: Der Bericht der Trump-Regierung setzt auf innovationsfreundliche Rahmenbedingungen, lehnt CBDCs ab und fordert Rechtssicherheit für Krypto-Nutzer. Die strategische Bitcoin-Reserve bleibt vorerst symbolisch.
Einschätzung der Redaktion
Die Entscheidung der Federal Reserve, den Leitzins unverändert zu belassen, unterstreicht die anhaltende Unsicherheit hinsichtlich der Inflationsentwicklung und der geldpolitischen Ausrichtung in den USA. Für den Kryptomarkt bedeutet dies kurzfristig Stabilität, da keine abrupten Veränderungen im Zinsumfeld zu erwarten sind. Mittel- bis langfristig bleibt die Aussicht auf eine mögliche Zinssenkung ein entscheidender Impulsgeber für risikobehaftete Anlageklassen wie Bitcoin. Die Marktteilnehmer werden daher weiterhin jede Äußerung der Fed genau analysieren, um Hinweise auf den künftigen Kurs zu erhalten. Die aktuelle Ruhe am Kryptomarkt könnte sich rasch in erhöhte Volatilität verwandeln, sobald sich die geldpolitischen Rahmenbedingungen ändern oder neue Signale von der Fed ausgehen.
Infobox: Die abwartende Haltung der Fed sorgt für kurzfristige Stabilität, lässt aber die Tür für künftige Impulse weit offen. Die Bedeutung geldpolitischer Entscheidungen für Bitcoin und andere Kryptowährungen bleibt hoch.
Quellen:
- Fed belässt Leitzins bei 4,5 Prozent – was das für Bitcoin heißt
- Jetzt ist es offiziell: Die Bitcoin-Reserve kommt
- So viel sollte Bitcoin kosten, um Amazon, Apple und Gold zu übertreffen
- Erfurt: Prozess um möglichen Bitcoin-Betrug
- SEC genehmigt In-Kind-Rücknahmen für Spot-Bitcoin- und Ethereum-ETFs
- Trump-Regierung veröffentlicht Digital-Assets-Bericht! Goldenes Zeitalter für Bitcoin & Co.?